AIS ist der Name eines Projektes, in dem ein adaptives und intelligentes System für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen entwickelt werden soll. 

Ein adaptives, intelligentes System ist eine digitale Lernumgebung, in der Schülerinnen und Schüler selbstständig auf individuellen Lernpfaden mit auf ihren Lernstand abgestimmten Materialien lernen und üben können. Dabei werden sie von einem intelligenten tutoriellen System unterstützt, das ihnen immer dann Hilfestellung bietet, wenn sie sie benötigen.

Schülerinnen und Schüler können in der Schule oder zuhause selbstständig im AIS lernen und werden dabei vom System bestmöglich begleitet: Das AIS unterstützt den Lernprozess und den Kompetenzerwerb der Lernenden, indem es auf die individuellen Bedarfe eingeht, persönliche Lernwege und Übungssequenzen generiert, Hilfestellungen anbietet und motivierendes Feedback gibt.

Lehrkräfte erhalten einen kontinuierlich aktualisierten Überblick über Lernstand und Lernfortschritt ihrer Schülerinnen und Schüler, so dass sie schnell erkennen können, an welchen Stellen sie persönlich unterstützen oder Inhalte wiederholen sollten. Sie können außerdem Lerneinheiten zusammenstellen und neue Lernmaterialien, Übungen und Aufgaben erstellen. Dabei unterstützt ein intelligentes Empfehlungssystem. Das AIS entlastet Lehrkräfte sowohl bei der Unterrichtsvorbereitung als auch im Klassenzimmer selbst.

Das Projekt wird durch Gelder aus dem DigitalPakt Schule realisiert. Mit dem DigitalPakt Schule wird der digitale Ausbau der Schulen vorangetrieben. Es werden nicht nur Projekte an Schulen, sondern auch länderübergreifende Infrastrukturvorhaben gefördert, zu denen auch das Projekt AIS zählt. 

Insgesamt stehen rund 52 Mio. Euro brutto für die Projektumsetzung und Entwicklung eines AIS zur Verfügung. Die Projektlaufzeit beträgt etwas mehr als zwei Jahre und endet Mitte 2026.

Für die Umsetzung wurde das FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gGmbH beauftragt. Das FWU als Projektträger setzt das AIS mit technischen und fachlichen Dienstleistern und einer von den Ländern gestellten pädagogischen Fachgruppe um. Zudem wird das Projekt durchgehend wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Einerseits existiert auf dem deutschen Bildungsmarkt noch kein adaptives Lernsystem, das mehrere Fächer und Jahrgangsstufen bedient, in verschiedenen Schulformen einsetzbar ist und gleichzeitig eine intelligente Tutorfunktion anbietet. Andererseits sehen sich die Länder ihrem staatlichen Bildungsauftrag verpflichtet, Innovation zu fördern und die digitale Transformation im Bildungswesen aktiv mitzugestalten, sodass diese nachhaltig, inklusiv und im Sinne der Allgemeinheit erfolgt.

Im Januar 2025 wird mit der Entwicklung begonnen. Ab dem Schuljahr 2025/2026 wird an ausgewählten Testschulen eine erste Version des AIS für ein Fach, zwei Klassen und zwei Schulformen in Betrieb genommen und evaluiert. Zu Beginn des Schuljahrs 2026/2027 soll das AIS für zwei Klassen, zwei Fächer und zwei Schulformen länderübergreifend zur Verfügung stehen. Eine Weiterentwicklung und Skalierung auf weitere Klassen, Fächer und Schulformen ist für 2027 und die Folgejahre geplant.

Innerhalb des ambitionierten Zeitplans ermöglicht der begrenzte Umfang, dass das Projektteam sich auf die Entwicklung der Kernanforderungen des AIS konzentrieren kann.